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Dach neu decken – Kosten, Materialien und Vorschriften

Das Dach Ihres Hauses ist in die Jahre gekommen und die kleinen Reparaturen zwischendurch scheinen nicht mehr ausreichend zu sein? Vielleicht möchten Sie auch den Dachboden zu Wohnzwecken ausbauen und überlegen im Zuge dieser Baumaßnahme auch gleich das Dach neu zu decken? Es lohnt sich in beiden Fällen zu prüfen, ob eine umfassende Dachsanierung Sinn macht. Lesen Sie hier, worum es beim Dachdecken geht und was Sie unter Umständen selbst machen können. Machen Sie sich außerdem schlau über die wichtigsten Vorschriften zur Dacheindeckung und wägen Sie ab, welche Kosten auf Sie zukommen.

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Dach neu decken: Welche Vorschriften gibt es?

Das Dach neu eindecken, das kann heißen, einfach nur die Dachziegel zu tauschen oder vorher eine zusätzliche Dämmung einzubauen, bevor Sie neue Dachziegel einsetzen. Natürlich können Sie den Dachstuhl komplett erneuern und die Sparren, die Konterlattung sowie die Unterspannbahnen wechseln, sowie das Dach mit einer zeitgemäßen Dämmung ausstatten. So bleibt Ihr Dachgeschoss im Sommer angenehm kühl, während im Winter die kalte Luft draußen bleibt. Neue Dachziegel setzen abschließend das Dachgeschoss auch von außen in Szene.

In jedem Fall muss Ihr Dach hinterher einen verlässlichen Schutz vor Kälte, Hitze und Feuchtigkeit bieten – das zählt schließlich zu Ihren vorrangigen Aufgaben einer modernen Dacheindeckung. An Folgendes sollten Sie denken:

  • Baugenehmigung: Wenn Sie Ihr Dach nicht nur neu decken möchten, sondern gleichzeitig einen Ausbau planen und zum Beispiel den Einbau neuer Dachfenster oder Fenstergauben in Betracht ziehen, dann ist ein Antrag auf eine Baugenehmigung häufig Pflicht. Denn wenn der Bebauungsplan bestimmte Vorgaben für Fenster und Co. macht, sollten Sie diese kennen und einhalten. 
  • Altlasten: Besitzen Sie ein Haus, das vor 1990 gebaut wurde, sollten Sie einen Sachverständigen zum Thema Asbest hören. Das für eine Asbestsanierung nötige Gutachten können Sie später steuerlich absetzen.
  • Energiesparverordnung: Wenn Sie eine ältere Immobilie kaufen, deren Dach bereits 40 Jahre oder älter ist, sollten Sie sich über aktuell gültige Dämmvorschriften gemäß Energiesparverordnungen informieren. Am besten ist es, Sie fragen vorab bei der zuständigen Baubehörde deiner Wohngemeinde nach, was Sie beim Decken eines neuen Daches berücksichtigen sollten. 
  • Beratung: Lassen Sie sich zusätzlich von einem unabhängigen Energieberater über wesentliche Vorschriften und Werte informieren. 

Dachdecken: Selber machen oder Fachbetrieb beauftragen?

Ein Dach neu zu decken erfordert Sachverstand und Wissen. Je nachdem wie groß die Dachfläche ist und wie umfangreich die Dachsanierung ausfällt, kann die Umsetzung des Gewerks einige Wochen dauern. In dieser Zeit sollte das Wetter trocken sein, damit die bestehende oder die neue Dachdämmung nicht nass wird.

Wenn Sie Erfahrung im Dachhandwerk haben und dann noch körperlich fit sind, dann können Sie eventuell auch selbst mit Hand anlegen, wenn es darum geht, Ihr Dach neu einzudecken. Das spart zwar Kosten, allerdings sollten Sie einen Profi an der Seite haben, damit Dämmmaterial, Fenster oder Gauben normgerecht und stabil eingebaut werden. Sollten Sie beispielsweise ein traditionelles Satteldach ohne weitere Sanierungsmaßnahmen in Eigenregie neu decken wollen, sollten Sie die folgenden Risiken nicht außer Acht lassen:

  • Beim Herumklettern auf dem Dach besteht erhöhte Unfallgefahr.
  • Oft überschätzen Heimwerker ihre eigenen Fähigkeiten und verunglücken durch Sturz.
  • Eine nicht fachmännisch ausgeführte Dämmung oder Dachfenster-Einbau beeinträchtigt die Lebensdauer des Daches. Es kann Sie später teuer zu stehen kommen, weil Feuchtigkeit eintritt und Schimmel nicht lange auf sich warten lässt.
  • Das Dach neu selber decken bedeutet auch, auf Fördermittel des Staates und steuersenkende Rechnungen zu verzichten.

Gut zu wissen: Wenn Sie unsicher sind oder Ihnen die Risiken zu unwägbar erscheinen, vertrauen Sie einfach einem Fachbetrieb. Er ist die richtige Adresse, wenn es um modernes Dachdecken geht. Zwar verursacht er höhere Kosten, jedoch trägt er auch die Haftung bei Folgeschäden. Wenn Sie einen Fachmann Ihres Vertrauens gefunden haben, dann sprechen Sie mit ihm. Er wird Ihnen schnell erklären können, welche Eigenleistungen oder Hilfsarbeiten Sie selbst ausführen können, um Kosten zu senken.

Berechnen der Dachfläche für Materialien und Co.

Um die Kosten für die Eindeckung eines neuen Daches einschätzen zu können, sollten Sie zunächst diverse Angebote von Firmen einholen. So können Sie beispielsweise die Positionen für Arbeitszeit, Material sowie Gerüstbau vergleichen und tun sich mit der Entscheidung zur Auftragsvergabe hinterher leichter.

Machen Sie sich auch selbst die Rechnung auf und nutzen Sie beispielsweise zur Berechnung der Dachflächen einen Online-Rechner. Dazu brauchen Sie – abhängig von der Dachform – Länge und Breite sowie die Abmessungen der Dachschräge und die Firsthöhe. Erst dann gewinnen Sie einen Überblick darüber, welche Menge an Dachziegeln oder Material zum Eindecken Sie einkaufen müssen.

Dach neu decken: Was macht die Kosten aus?

Haben Sie die Größenordnung der Dachfläche ermittelt, müssen Sie mit Kosten zwischen 60 und 130 Euro pro errechnetem Quadratmeter Dachfläche rechnen. Dazu kommen eventuell noch Kosten für die Schornsteinsanierung, Regenrinnen, Photovoltaik für das Dach. Der genaue Preis hängt von Folgendem ab:

  • Dachform
  • Dachgröße
  • Ziegelart, Schiefer oder Dachsteinart
  • Sanierungsausmaß des Dachstuhls
  • Benötigte Holzmengen
  • Mehrkosten durch Dachgauben oder Dachfenster
  • Versicherungen
  • Gerüstaufbau und -abbau sowie Absperrungen von Gehwegen
  • der Einsatz eines Baukrans
  • Umfang der Eigenleistungen

Gut zu wissen: Auch das Abreißen des Altbestandes beeinflusst die Kosten, wenn es darum geht, ein Dach neu zu decken. Sie benötigen Bauschuttcontainer und müssen unter Umständen auch Asbestmaterialien fachgerecht entsorgen lassen. Beim normalen Abriss von Dachziegeln und Latten können Sie als Hausbesitzer mit Hand anlegen und dabei Kosten in Höhe von circa 25 Euro pro Quadratmeter sparen.

Rechenbeispiel: Gesamtkosten für ein neues Dach

In folgender Beispielrechnung haben wir einen groben Kostenrahmen für Sie zusammengestellt. Basis unserer Berechnung ist ein einfaches Satteldach mit circa 45 Grad Dachneigung. Erschwerende Voraussetzungen wie Asbestbelastung des Daches oder Einbau von Dachgauben bleiben unberücksichtigt. Als Eindeckung wählen wir klassische Betonsteine. Die Dachfläche soll 200 Quadratmeter betragen. Hier unsere Ergebnisse:

Arbeiten 

Kosten pro m2 

Kosten pro 200 m2 

Abriss und Entsorgung 

25 Euro 

5.000 Euro 

Dachstuhl (bei Bedarf) 

65 Euro 

13.000 Euro 

Dämmung Dach 

35 Euro 

7.000 Euro 

Lattung/Unterspannbahn 

45 Euro 

7.500 Euro 

Dacheindeckung 

20 Euro 

4.000 Euro 

Gerüst 

 

2.000 Euro 

Gesamtsumme Dach 

 

38.500 Euro 

 

Handwerker auf dem Dach
Zwei Handwerker beim Dach eindecken
Handwerker beim Fenstereinbau von innen

Dach selber decken – eine Anleitung

Wenn Sie Ihr Dach neu decken möchten, ist vieles zu bedenken. Gehen Sie am besten in der richtigen Reihenfolge vor, so behalten Sie alle wesentlichen Positionen im Auge:

  • Planung ist alles: Seien Sie akribisch und klären Sie rechtzeitig die Art der Dachdeckung – entscheiden Sie sich zum Beispiel für eine Einfachdeckung oder eine Doppeldeckung. Der Begriff Doppeldeckung weist darauf hin, dass das dritte Deckgebinde das erste um ein vorgeschriebenes Maß in der Höhe überdeckt. Dadurch liegen im Bereich der Höhenüberdeckung drei Schiefer übereinander. So vermeiden Sie hinterher aufwändige Korrekturen.
  • Vorgabewerte für den Dachziegel: Es gibt einige grundlegende Größen, die beim Verlegen der Dachziegel eine Rolle spielen. Zu berechnen sind u.a. Überdeckungsmaße, aber auch Lattenabstände. Dazu gilt es den Pfannenüberstand sowie den Lattenabstand an der Traufe sowie am First richtig zu kalkulieren. Grundsätzlich gilt: Das Dach selbst neu einzudecken birgt für Laien ein großes Risiko – lassen Sie also einen geübten Dachdecker ran, um Schäden an der Bausubstanz und undichte Dächer zu vermeiden.
  • Windlastzone berücksichtigen: Häuser sind Wind und Wetter ausgesetzt. Wenn Sie das Dach neu decken möchten, müssen Sie wissen in welcher Windlastzone es steht. Nur dann können Sie für die Dachziegel die passenden Sicherungsmaßnahmen gegen Sturm und Wind treffen.
  • Ausführung: Sind Planung und Materialbeschaffung abgehakt, geht es an die praktische Durchführung. Es werden Ortgänge verlegt. Danach müssen diese abwechselnd mit der Lattung verschraubt werden. Nur so bekommen die Ziegel optimalen Halt. Damit die Ziegelreihen exakt gerade liegen, muss das Dach „abgeschnürt“ werden. Dabei werden mithilfe einer Schnur die richtigen Maße auf das Dach übertragen. Erst dann können die Dachziegel und zum Abschluss die Firstziegel entlang der Dachkante verlegt werden.

Gut zu wissen: Für die Dämmung eines Daches gibt es Materialien, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Gemeint sind beispielsweise Wolle, Hanf oder Getreide. Naturdämmstoffe dieser Art werden im Rahmen einer Förderung zur Dachsanierung oft sogar bezuschusst! Informieren Sie sich am besten frühzeitig über die verschiedenen Fördermöglichkeiten.

Fazit: Dach neu decken will gut überlegt sein

Ein Dach neu zu decken ist eine Herausforderung, die vorab gut durchdacht werden will. Ohne Unterstützung professioneller Dachdecker kann die Umsetzung dieses Gewerks schnell scheitern. Erhöhte Kosten für das neue Dach sind dabei das kleinste Übel, denn wer Pech hat, riskiert als unerfahrener Laie zusätzlich noch seine Gesundheit. Sie sollten sich deshalb gut überlegen, ob es Sinn macht, Ihr Dach selbst neu zu decken oder ob Sie das nicht besser einer Fachfirma überlassen. Letzteres hat auch den Vorteil, dass bei Nachbesserungen am Dach die beauftragte Firma im Rahmen ihrer Gewährleistungspflicht Schäden bzw. Fehler kostenlos ausbessern muss.

Das gilt übrigens auch für den Ausbau Ihres Dachbodens, wenn es darum geht, Dachfenster in Form von Klapp-Schwingfenstern oder Schwingfenstern einzubauen. Vergeben Sie all diese Arbeiten an erfahrene Handwerker, so brauchen Sie sich auch nicht um Gerüstaufbau, Versicherungen für Helfer und das nötige Werkzeug kümmern. Auch das spart Zeit, Geld und Nerven.